Der 1. März 2023

Nach einer eher bescheidenen Eisfischersaison ist die Zeit wieder für "open water" gekommen. Die Bise stürmte zwar nicht mehr so wie die Tage zuvor, aber sie war noch deutlich spürbar und brachte einen erfrischenden Chill-Factor. Ich finde, bei Bise ist es normalerweise schwierig mit der Fischerei.

 

Zeitig gings nun los. Das garstige Wetter hatte wohl den Einen oder Anderen im Warmen bleiben lassen und so blieb es bei relativ wenig Fischerkontakt im Verlauf des Morgens. Von Fängen keine Spur. So spielte es sich auch bei mir ab. Null Fischkontakt, von hungrigen Farios keine Spur, doch wieder am Bach sein, durch die Büsche schleichen und immer wieder werfen taten gut. So wechselte ich das dritte Mal die Gegend und entschied nich dann auch für eine andere Farbe des Mepps.

 

Es war kalt und ich fischte weiter mit dem Gedanken, dass mir der bedeckte Himmel zu Gute kommt. Es war mittlerweile nach 11 Uhr und der Gedanke ans warme Zuhause und Kaffe wog nun immer stärker. "Bald rumi zäme" dachte ich, und zog den Spinner monoton ein. In Gedanken schon fast zu Hause, kam der Moment, auf den alle Fischer aus sind; ein Biss. Und wie schon oft an der Aare, kam er spät, in Sichtweite im klaren Wasser und mit wenig Schnurreserve. Was für ein Spektakel, diese Bisse auf Sicht und die folgenden Explosionen in Form von mehreren wehementen Sprüngen weit aus dem Wasser. Die Bremse funktionierte, aber immer mit genug Spannung. Schlussendlich liegt die Fario im Feumer, der Mepps ausgehängt. Das Glück auf meiner Seite.

 

Die Forelle war vollgestopft mit Fischchen und Bachflohkrebsen und hatte einfach noch nicht genug. Die Fischli kommen nächsten Winter mit aufs Eis.                 

Der Web-Admin / 02.03.2023

Aare Hochwasser - Augenschein 17.06.2021

Das Wasser kam bei Höchsstand am Donnerstag 15.07.2021 mit 1160 m3/s Abfluss bis hoch zur Wildischachen Strasse. Darum war die Durchfahrt auch gesperrt.

Auch heute noch bei 860 m3/s Abfluss ist der Aareuferweg unterhalb ehemaliger ARA Schinznach immer noch überspühlt.

Wir werden noch ein wochenlanges Hochwasser haben.

Aare Hochwasser 15.07.2021 - Höchststand mit Abfluss von 1160 m3/sec

Die Wehre beim Hilfswehr sind voll offen, um die 1.16 Mio Liter Wasser pro Sekunde passieren lassen zu können. Das Aarebett ist komplett voll und tritt stellenweise über die Ufer. Der Wald im Wildischachen wird geflutet. Die Durchfahrt nach Brugg ist gsperrt.

Aare Forelle 16. Mai 2020

Am Abend des 16. Mai wollten meine Mutter und Ich noch kurz eine Stunde den Forellen nachstellen. Am gleichen Ort , wo wir zuvor schon etliche Forellen beobachten und fangen konnten, ging es keine 15Minuten, bis der Biss kam. Ich dachte zuerst an einen Hänger, bis eine riesige Forelle aus dem Wasser schoss und Schnur abzog. Nach ein paar Sprüngen und brenzligen Fluchten hinter Steinnbrocken, konnte meine Mutter die Grosse Fario Feumern.

 

Leider hatte sie einen Drilling meines Illex Riny fry im Kiemenbogen und blutete stark, somit mussten wir sie erlösen. Sie mass 57cm und war ausgenommen 2.5kg schwer.

 

Die Forelle wurde am nächsten Abend geräuchert und gegessen.

Fischerweekend Engstlensee 26. bis 28. Juli 2019

Eigentlich wollten wir in die Höhen des Kanton Uri aufbrechen, doch leider war die gewünschte Hütte am geplanten Weekend schon besetzt. Trotzdem sollte es ein Bergsee sein. Die Alternative Engstlensee bot sich als ideal an. Die frühen und späten Stunden des Tages sind immer sehr interessant an Bergseen und konnten durch die unmittelbare Nähe des Hotels zum See ideal genutzt werden. Bergseen sind Zicken und alles war möglich, von Sternstunden bis zum klassischen Schneider, zumal wir alle zum ersten Mal auf der Engstlenalp unser Glück versuchten.

 

Zielfisch war klar der Namaycush, der auch öppig besetzt wird. Man bedenke, dass dort der grösste in der Schweiz mit Rute gefangene Kanadier an Land respektive durchs Eisloch ging. Die Chance auf Grossnamaycush sind gegeben, aber schonmal vorneweg, es blieb uns vergönnt, ein schönes Kaliber zu fangen. Schon bald war klar, das sich an der besetzten Normgrösse um die 30 cm auch in unserer Statistik nicht viel ändern wird.

 

Umsomehr zeigten sich die Saiblinge auf allen Tiefen mit den entsprechenden Montagen durchwegs als bissreudig. Ein bisschen experimentieren brachte dann die Erfolgsrezepte. Zu allem Erstaunen konnten wir keinen Fisch mit Wobller, Löffel oder Gummifisch fangen. Trotzdem genossen wir eine abwechslungsreiche, aktive Fischerei. Am ersten Abend vor dem Eindunkeln ergab teils jeder Wurf mit dem Sbirolino und der doppelt rotiierenden Made eine Aktion -und das auf Ansage! Auch mit schwimmendem Sbiro und Insekten jeglicher Art provozierten wir immer wieder imposante Topwater Aktionen. Für mich war aber der aktiv geführte Schlund am System die Nummer eins. Mit feiner Rute und geflochtener Schnur kamen die Bisse viel klarer durch, als mit den langen Sbiroruten und dickeren Monofil und ordentlichen Sbirolno.

 

Wettertechnisch wurden wir trotz massiven Unwettwarnungen absolut verwöhnt und verschont und genossen herrlichstes Wetter in grandioser Landschaft am Fusse des Titlis. Lediglich der Sonntag Morgen zeigte sich dann von der sehr nassen Seite, doch ich schaffte es auch so mit nur einer Rute locker wieder zurück zum Frühstück,  mit dem Tagesssoll in der Statistik. Die Fische wurden gleich ganz eingefroren und werden bei nächster Gelegenheit im Räucherofen veredelt.

Der Web-Admin / 13.08.2019

Feriolo 10. bis 12. Mai 2019

Am Freitag kurz vor 05.00 Uhr früh wurde ich vor meiner Haustüre abgeholt. Leider mussten wir nochmals nach Villnachern zurück, da Fritz sein Geldbeutel vergessen hatte! Kurz vor 07.00 Uhr waren wir aber bereits in Bellizona an der Raststätte, wo die anderen Fischerkollegen noch dazugestossen sind. Wir stärkten uns und fuhren weiter Richtung Feriolo. Bei Verbania bekam Ich noch ein SMS von Kristel, die meinte, der René habe doch tatsächlich seine Fischerruten zuhause stehen gelassen. Das war aber halb so schlimm, denn wir Fischer haben in der Regel mehr als genug Material dabei. So konnte er sorgenfrei mit einer von unseren Ruten fischen. Das Wetter machte mit und wir konnten einen gemütlichen Tag mit wie immer feinem Essen geniessen. Nach dem Nachtessen waren alle sehr müde und es ging schon früh ins Bett damit wir auch am Samstag wieder mit vollem Elan weiter fischen konnten.  Forellen wurde auch sehr reichlich gefangen.

Am Sonntag fing ich als Abschluss noch einen schönen Stör. Nach dem Mittagessen ging es schon wieder nach Hause und kurz vor sieben kamen wir mit tollen Erinnerungen zu Hause an.  Es war wieder einmal ein tolles Wochenende!

 

Bis zum nächsten mal.

Ein kräftiges Petri Heil 

Jürg

 

 

Never give up

 

Die Pegelstände nach den vergangenen Sturmtiefs sind wieder deutlich gesunken, das Wasser klar und das Wetter wieder richtig schön. Die immer später untergehende Sonne lässt nun auch noch vor der Zeitumstellung auf Sommerzeit eine Abendsession zu.

 

Also zeitig vom Stollen nach Hause geeilt, die sieben Sachen gepackt, wieder rein weil was vergessen wurde und ab auf den Drahtesel los zum Wasser. Die Hektik hat sich noch nicht gelegt am Fluss und so gab es dann auch das eine oder andere Malheur, Schnur in den Ästen, Schnur in den jungen Himbeeren, verwickeltes Vorfach, immer wieder Grünzeugs am Haken, schlechter Präsentation des Köders; ja so kann es nicht weitergehen. Gut, mach mal das eine Bier auf, zum Glück scheint ja noch die Sonne. Geniess es doch, anstatt dich zu ärgern.

 

In dem Moment erspähe ich ganz in der Nähe eine steigende Forelle an der Oberfläche. Yes, das ist Deine Chance, reiss Dich am Riemen. Du hast nur Diese. Neu ausgeworfen und eingezogen und tatsächlich gibt es einen Ruck durch die Rute. Anschlag, aber der Köder wird aus dem Fariomaul gezogen. Ich zieh weiter ein und schon kommt die Forelle dahergeschossen. Anschlag auf Sicht vor meinen Füssen, päng, und wieder sitzt der Haken nicht. F***!!! Das kanns nicht sein. Allerdings war ich nicht sicher, ob die Forelle nach meinem Erachten massig war. Zudem glaubte ich, sie vor meinen Füssen in der Strömung flussauf ziehen zu sehen. Ok, vergiss sie, geniess das Bier und die Sonne und fisch gemütlich weiter.

 

Ein Biss blieb aber aus. Ich hätte auch kein drittes Mal in die Attrappe gebissen als Forelle. So ging es mehr ums sauber werfen und dem Akt Fischen an und für sich. Mit einer Aktion habe ich nicht mehr gerechnet. Zumindest solange ich am selben Spot verweilte. Gedanklich war ich schon am nächsten Spot und am zusammen räumen. Doch tatsächlich krümmte sich nach 10 Minuten die Rute stark und der Tanz ging los. Die fühlte sich gut an und entgegen meiner Erwartung ging der Drill und das Feumern relativ zügig. Das Augenmass ergab einen positiven Befund und das effektive Mass dann 42 cm. Never give up. Wenn die Farios Hunger haben, scheinen sie nicht allzu wählerisch zu sein.

 

 

Der Web-Admin / 21.3.2019

Der heilige 1. März

Fariowetter 2019

Die Vorfreude auf die Eröffnung stieg stetig an bis das Forellenfieber schlussendlich ganz zum Ausbrechen kommen sollte. Der Februar ist traditionell ein eher Fischer unfreundlicher Monat, da sich einige beliebte Fischarten in der Schonzeit befinden. Zudem lag das Eisfischen schon wieder eine gefühlte Ewigkeit zurück. Aber alles der Reihe nach.....

 

Wie im 2018 sollte auch das Wetter im 2019 eher auf der herausfordernden Seite sein, so die Wettervorhersage. Der Radar zeigte, dass es zumindest in den frühen Morgenstunden noch trocken bleiben sollte. Pünktlich um 06.30 trafen die ersten Kollegen in der Dunkelheit ein. Also kein Stress, noch easy einen Schwatz abhalten und die Rute langsam klarmachen. Der nun auffrischende Wind gestaltete die Fischerei mit den langen Ruten nicht gerade als angenehm. Ein Biss konnte unter Umständen nicht erkannt werden. Zudem verschlammten die Maden und Würmer regelmässig bei der grundnahen Fischerei. Und dann kam der Regen. Das eher passive Schwemmen im starken Regen und Wind hat uns zu einem Spotwechsel motiviert. Da waren wir nur noch zwei von vier.

 

Ziel war, die Rotgetupften bei der aktiven Fischerei mit Kunstködern zu finden. In der Flut von Himmelstränen - ja der Petrus meinte es gut mit den Petrijüngern - gelangten wir per Pedale ins andere Revier. Entgegen unserer Erwartungen fanden wir lediglich einen anderen Fischer vor, der sich aber schon bald aus dem Regen ins Trockene machte. Also verteilten wir uns an diesem Lauf. Ich oben, der Kollege unterhalb. Und schon drehten sich die Spinner im Wasser. "Heute ist Fariowetter" meinte ich noch zu Beginn des Regens in heiterer Runde. Aber nun in triefender Nässe, na klar jetzt erst recht. Das sonst so oft repetierte Auswerfen und Einholen gegen, quer und mit der Strömung ohne Erfolg wurde heute aber wie aus dem Nichts völlig unerwartet unterbrochen. Beim Dritten Einziehen des Metalls gab es ein heftigen Ruck in die Rute und schon Blitze die silberne Flanke des Zielfisches zwei Meter vor meinenFüssen auf. Die Bremse war gut eingestellt denn schon schiesst das Geschoss mit zwei rasanten Luftsprüngen quer übers Wasser weg. Bloss nicht die Nerven verlieren, wie oft gingen schon schöne Kaliber mit ihrer wirkich atem(be)raubenden Akrobatik verloren. Am Vorabend hatte ich noch den Einzelhaken inspiziert und driftete sogleich in eine Bilderreise vergangener Verlusterlebnisse ab. Nein, das wird schon gehen, hab Vertrauen.

 

Das Feumern gelang dann fast auf Anhieb und der erwartete Schneider war passé. Es goss immer noch wie aus Kübeln. Fariowetter. Das Massband zeigt gute 45 cm an. Ein schnelles Foto in der Nässe und weiter gehts 10 Meter aufwärts. Noch voller Adrenalin und in Gedanken an das Geschehene, gerade wieder in der Repetition der Würfe, knallte etwas starkes doch sogleich wieder auf den Spinner. Wieder bangen wegen des Einzelhakens. Wenigstens keine Salti mehr. Erstaunlicherweise gelang das Feumern auf Anhieb und, der Haken sass gut. Eine wohlgenärte Flussforelle mit 48 cm durfte mit zur anderen ins Körbchen. Das entspricht ganz und gar nicht den Erfahrungen vieler Fischerkollegen bei uns im Revier. Eine Forelle zu fangen bedarf oft vieler, vieler Stunden am Wasser. Aber zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein kann belohnt werden - nciht das erste Mal. Fariowetter eben.

 

Der Tag war für mich nun mehr als gerettet. Wir entschieden uns noch weiter abwärts Strecke zu absolvieren. Doch hier liess sich Nichts mehr machen. Die Norm hatte uns bis zum Mittag wieder eingeholt. Hungrig radelten wir zurück ins Dorf zum Zmittag. Die nachmittägliche Fariopirsch blieb standardgemäss nicht erfolgreich. Aber die Saison hat ja eben erst angefangen...

 Der Web-Admin / 1.3.2019